Uber den Künstler

Jean-Désiré Ringel d'Illzach wurde in Illzach im Elsass-Lothringen, Frankreich, als Sohn eines protestantischen Pfarrers geboren. Mit fünfzehn zog er nach Paris, um Musik und Kunst zu studieren. Er studierte Bildhauerei bei Julius Hähnel in Dresden und arbeitete später in Paris in den Ateliers von François Jouffroy und Alexander Falguière an der cole des Beaux-Arts. Nach einer erfolglosen Pariser Zeit kehrte er 1865 ins Elsass zurück und setzte seine Tätigkeit als Musiker fort. Ringel war 23 Jahre alt, als Elsass-Lothringen im Rahmen des Abkommens über den Sieg Preußens im Deutsch-Französischen Krieg an Deutschland annektiert wurde. Um ihr französisches Erbe zu untermauern, fügte Ringel ihrem Nachnamen den Namen ihres elsässischen Heimatdorfes Illzach hinzu.

1877 reiste er wahrscheinlich allein nach Italien. Dort fertigte er Skizzen an, die den tiefen Eindruck zeigen, den die Kunst der Antike und der Renaissance in seinem Werk hinterließ. Die Details dieser Entwürfe, wie klassische Formen und Ornamente, spiegeln sich direkt in seinem dreidimensionalen Werk wider. Seine spätere Faszination für bizarre und phantastische symbolistische Themen und Ikonographie wird oft mit klassischen Details kombiniert, die auf seinen ersten Eindrücken von Italien basieren.

D'Illzach experimentierte mit verschiedenen Formen und Materialien, von Skulptur bis Schmuck. Er ist vor allem für seine Arbeiten in Keramik, Glas, Marmor und Wachs bekannt, in denen er Objekte im Miniatur- und Monumentalmaßstab herstellte. Besonders versiert war er bei polychromen Wachsporträts, darunter Porträtmedaillons renommierter Persönlichkeiten der Zeit wie Sarah Bernhardt und Emile Zola.

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