Johannes Adrianus George „Jan“ van Herwijnen wurde am 4. November 1889 in Delft geboren und starb am 12. April 1965 in Bergen (NH). Er war ein niederländischer Maler und Zeichner.
Jan van Herwijnen war Autodidakt. Er wuchs in einer Arbeiterfamilie auf und reiste bereits im Alter von vierzehn Jahren nach England, wo er mit verschiedenen Jobs seinen Lebensunterhalt verdiente. Er arbeitete sogar als Kochmaat an Bord von Seeschiffen.
Er entwickelte sein Talent durch das Kopieren von Gemälden im Rijksmuseum in Amsterdam. 1912 erhielt er ein Stipendium von Herrn Van Riemsdijk, dem Direktor des Rijksmuseums, das es ihm ermöglichte, sich ganz der Malerei und Zeichnung zu widmen. Van Herwijnen reiste viel und verbrachte einige Zeit in Paris und Südfrankreich. Bereits im Januar 1920 hatte er eine Ausstellung im Heystee-Gebäude an der Herengracht in Amsterdam, wo unter anderem seine Zeichnungen zu sehen waren. 1923 stellte er in Collioure aus.
1919 fertigte er im Willem Arntsz Hoeve in Utrecht eine Serie von dreißig großen Porträtzeichnungen von Psychiatriepatienten an. Er ist auch für seine Porträts der Verstorbenen in der Leichenhalle des Wilhelminagasthuis in Amsterdam bekannt.
Nachdem er bis 1926 in Amsterdam, Arnheim und Heemstede gearbeitet hatte, ließ er sich 1939 in Bergen nieder, wo sich sein künstlerischer Stil weiterentwickelte. Hier malte er Landschaften, Blumen und Stillleben, die zur Bergener Schule gehören.
Jan van Herwijnen war Mitglied von Arti et Amicitiae in Amsterdam und des KunstenaarsCentrumBergen (KCB) in Bergen.
Im Jahr 2008 veranstaltete das Museum Kranenburgh in Bergen eine große Retrospektive seines Werks mit dem Titel „Jan van Herwijnen, Maler der Selbsterhaltung“. Die Kunsthistorikerin Caroline Roodenburg-Schadd, Kuratorin am Museum für Moderne Kunst Arnheim (heute Museum Arnheim), verfasste eine gleichnamige Monographie über Van Herwijnen. Die Ausstellung wurde von Paul van Herwijnen, dem jüngsten Sohn von Jan van Herwijnen, und Ype Koopmans kuratiert.
Vom 19. September 2021 bis 9. Januar 2022 war im Museum More die Ausstellung „Zeichnen aus Mitgefühl“ mit Porträts der Patienten des Willem Arntsz Hoeve zu sehen.
