Reinier Vinkeles (Amsterdam, 19. Juni 1741 – Amsterdam, 30. Januar 1816) war ein niederländischer Zeichner, Illustrator und Kupferstecher.

Vinkeles begann als Lehrling bei Jan Punt. 1762 trat er der Amsterdamer Städtischen Zeichenakademie bei und wurde 1765 einer ihrer Direktoren. Ein weiterer Direktor war der Architekt Jacob Otten Husly. Im selben Jahr reiste er mit Jurriaen Andriessen und Izaak Schmidt nach Brabant.

1770 ging Vinkeles nach Paris, wo er bei Jacques-Philippe Le Bas studierte und die niederländischen Künstler Hermanus Numan und Izaak de Wit kennenlernte. Ein Jahr später kehrte Vinkeles endgültig nach Amsterdam zurück und begann mit der Produktion unzähliger Bühnen- und Buchillustrationen, historischer Drucke, topografischer Szenen, Porträtstiche, Gemäldereproduktionen und so weiter. Im selben Jahr wurde er von Katharina der Großen von Russland eingeladen, Direktor der St. Petersburger Kunstakademie zu werden, lehnte jedoch ab.

Vinkeles' Stil war anfangs noch recht barock, später tendierte er zum Klassizismus und wurde dann wieder natürlicher. Seine enorme Produktivität – Vinkeles' Oeuvre wird auf etwa 2.500 Drucke geschätzt – führte manchmal zu Oberflächlichkeit, aber seine besten Arbeiten (insbesondere seine früheren) werden hoch geschätzt.

Von historischer Bedeutung sind auch seine späteren Arbeiten für Publikationen wie Koks Vaderlandsch-Wörterbuch, Vervolg van Wagenaar und andere ähnliche Werke sowie seine zahlreichen Stadt- und Landschaftsdarstellungen. Seine Arbeiten befinden sich unter anderem in der Sammlung des Rijksmuseum Amsterdam.